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GUSSGLAS UND FASSADE

Vielseitiger Werkstoff für die Gebäudehülle

TRADITIONELLER WERKSTOFF

Gussglas entsteht, indem Glas durch ein rotierendes Walzenpaar fließt und dabei je nach Wunsch des Architekten unterschiedlich geprägt wird:  

  • mit zwei glatten Oberflächen
  • mit einer glatten und einer ornamentierten Oberfläche
  • mit zwei ornamentierten Oberflächen 

Bei Bedarf erhält Gussglas eine Drahteinlage, die in die flüssige Glasmasse eingewalzt wird.

SGG Gussglas und Fassade

NEU INTERPRETIERT

Gussglas ist ein faszinierendes Gestaltungselement für die Fassade. Das Spiel mit Licht und Schatten steht beim Entwerfen im Vordergrund – es ermöglicht neue und besondere architektonische Qualitäten. Kein Wunder also, dass der traditionsreiche Werkstoff heute immer häufiger in der Fassade eingesetzt wird. Auch Stararchitekten wie Richard Rogers, Jacques Herzog & Pierre de Meuron oder Jean Nouvel haben ihn längst für sich entdeckt. Mit ihren Bauwerken wird deutlich: In der eigenen gläsernen Anmutung durch individuelles Gestalten der Gussglasoberfläche steckt ein enormes Potenzial.

TEXTUREN FÜR MARKANTE GLASARCHITEKTUR

Markante Texturen in der Gussglasoberfläche schaffen besondere Lichtstimmungen im Innenraum und lassen selbst große Fassadenflächen lebendig wirken. Im Wechsel von transparenten und strukturierten Elementen entstehen eigene Fassadenrhythmen.

Einen Eyecatcher aus Gussglas und Edelstahl entwarfen die Architekten Christoph Richter und Jan Musikowski: das bereits mehrfach ausgezeichnete „Futurium – Haus der Zukunft“ in Berlin. Seine visuell prägnante Fassade besteht aus mehreren Tausend rautenförmig angeordneten Kassettenelementen mit Metallreflektoren und keramisch bedrucktem Gussglas von SAINT-GOBAIN. 

Die Schönheit des Lichts

Gussglas ermöglicht eine blendfreie und breit gestreute Belichtung von Innenräumen. Durch seine Facettierung bewirkt Gussglas – im Gegensatz zu planem Glas – die gewünschte Lichtbrechung. Ein typisches Anwendungsgebiet für Gussglas in der Gebäudehülle ist darum der Museumsbau, denn hier ist eine besonders sorgfältige Lichtplanung gefragt: Exponate müssen ins rechte Licht gerückt und gleichzeitig vor Schäden durch zu grelle Einstrahlung bewahrt werden.

LOUVRE ABU DHABI

Für das Innere der 23 Ausstellungskuben im Museum „Louvre Abu Dhabi“ wünschte sich der französische Stararchitekt Jean Nouvel eine Atmosphäre mit viel Tageslicht. Als natürliche Lichtquellen dienen Decken aus Gussglas. Diese setzen sich aus laminierten Gussgläsern mit verschiedenen Strukturierungen zusammen. Fallweise sind sie sogar verdreht zueinander eingebaut. So schaffen sie ein herrliches Licht, das zugleich alle Anforderungen an den Schutz der Kunstwerke erfüllt. 
Um die Gussglasdecken zu realisieren, wandte sich der Architekt schon in einer frühen Planungsphase an die Glasexperten des  SAINT-GOBAIN Gussglaswerks in Mannheim. Gemeinsam erprobten sie die Lichtwirkung unterschiedlicher Kombinationen von Gussgläsern, bis die gewünschten Effekte erreicht waren. 

Das eigene Design

Eine riesige Auswahl an Ornamenten, Strukturen und Farben steht bei SAINT-GOBAIN zur Verfügung: Mehr als 50 Muster sind standardmäßig auf Lager, zusätzlich gibt es 300 Prägewalzen und weitere Muster als Blaupausen. Darüber hinaus haben Architekten die Möglichkeit, ihr eigenes Gussglas mit individuellem Design zu entwickeln. 

Das niederländische Architekturbüro Wiel Arets hat ein Gussglas mit stilisiertem Efeu entworfen. Es entstand für die Fassadenverglasung des Campus Hoogvliet in Rotterdam. 
Die lebendige Wirkung der Fassadengläser ist einem ausgeklügelten Herstellungsverfahren zu verdanken: Eine individuelle Prägewalze verlieh der fließenden Glasmasse das Efeudesign. Im Siebdruckverfahren mit einem Roller-Sieb wurden danach die höchsten Punkte des Gussglases mit Emaille farbe versehen. Eine zweite Emailleschicht versiegelt das Glas vollständig.

Gestalterische Freiheit

Gussglas als Fassadenmaterial regt zum Experimentieren an: Architekten zaubern mit den vielfältigen Oberflächentexturen des Gussglases spannende Effekte auf ihre Fassaden und verwirklichen außergewöhnliche Entwurfsideen. 

Was das Erscheinungsbild des Wohn- und Geschäftshauses „The Double“ so besonders macht, ist seine Verkleidung: Hellgrau schimmern und changieren die Schindeln. Selbst bei näherer Betrachtung verraten sie ihren wahren Charakter kaum: Sie bestehen aus Glas. Die Verbindung von Gussglas, Farbe und der Form klassischer Dachschindeln verleiht dem Gebäudekomplex eine einzigartige Ausstrahlung. 
Um diese Wirkung zu erzielen, wurde einseitig strukturiertes Gussglas auf der glatten Rückseite grau lackiert. Einige der Schindeln sind zweifarbig. Hier kam es auf einen exakten Farbverlauf für die klare optische Unterteilung der Fassade an. 

Technische Möglichkeiten

GUSSGLAS ERFÜLLT ALLE ANFORDERUNGEN 

Eigenschaften

  • Einstellbarer Sichtschutzfaktor:  je nach verwendeten Mustern und Tiefe der Ornamentierung
  • Lichtlenkung: mit entsprechenden Strukturen möglich
  • Einfärben: ist möglich
  • Glasdicken: in allen gängigen Maßen 

Anwendungen

  • Vom Fenster über die Festverglasung bis hin zur Fassadenplatte
  • Überkopfverglasungen
  • Brüstungsbereich: mit doppeltem Vorteil, da gleichzeitig lichtdurchlässig und blickdicht

Glasbearbeitungen

  • Zuschnitte und Kantenbearbeitung als  gesäumte, geschliffene oder polierte Kante
  • Bohrungen / Ausschnitte im Glas
  • Gebogenes Glas
  • Vorgespanntes Glas als Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG), auch mit Heat-Soak-Test
  • Teilvorgespanntes Glas (TVG)
  • Laminiertes Verbundsicherheitsglas (VSG)
  • Isolierglas (2-fach- oder 3-fach-Iso)
  • Designglas mit laminierten Farb- oder  Dekorfolien
  • Ein- oder mehrfarbige Dekore im  keramischen Digitaldruck
  • Flächendeckende Emaillierung
Futurium Berlin | Projekte von Saint-Gobain Building Glass Auszeichnung für das Futurium

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