Gemeinsam mit dem Architekten Dennis Bostelmann bauten die Zahnärzte Emanuela und Milan Michalides eine frühere Gaststätte im Bremer Stadtteil Brinkum-Stuhr zu einer modernen Zahnarztpraxis um. Es nahm rund 15 Monate in Anspruch, das mit 1.500 Quadratmeter Nutzfläche ausgestattete Gebäude an eine Praxis mit zahnärztlicher Rundumversorgung anzupassen.
Nach dem Umbau stehen jetzt zwölf zahnmedizinische Behandlungszimmer sowie zahlreiche weitere Räume für Kieferchirurgie und Aufwachen zur Verfügung. Unter anderem betreuen Emanuela und Milan Michalides prominente Patienten: Die Fußballprofis des Bundesligisten Werder Bremen nutzen die moderne Praxis.
Auch eine Fachabteilung für Schönheitschirurgie mit eigenem OP, ein Kosmetikstudio, ein Nagelstudio, Physiotherapie und ein Zahnlabor sind ebenfalls in die neue Klinik integriert. Ein angrenzendes Café verkürzt den Angehörigen der Patienten die Wartezeit. Darüber hinaus befindet sich im Nebengebäude ein Appartement für prominente Patienten, die eine weite Anreise zur Klinik haben und dort übernachten wollen.
Glas für einen offenen Charakter
Eine Innenarchitektur mit großzügigen, offenen Charakter war der bauherrschaft wichtig. Daher variieren die Raumgrößen zwischen 20 und 60 Quadratmetern. Der Bodenbelag ist durchgängig aus Epoxidharz gegossen und alle Abtrennungen aller Bereiche - auch die der Behandlungszimmer - bestehen komplett aus Glas. Alle Behandlungen können durch Trennwände und Ganzglastüren mit Schallschutzfunktion in Ruhe durchgeführt werden. Zugleich bleibt durch die Glaselemente die geschaffene räumliche Weite erhalten.
Anspruchsvolle Wandmontage
Insgesamt wurden für das Projekt der Zahnarztpraxis rund 100 m2 Verbund Sicherheitsgläser (VSG) STADIP SILENCE SI 66.1 der Glasverarbeitungsgesellschaft Bremen - ein Standort der Saint-Gobain GLASSOLUTIONS - in verschiedenen Größen gefertigt. Zusätzlich wurden fünfzehn Türen aus VSG SI 66.2 aus Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) gefertigt. Alle Glaselemente wurden anschließend an den Verarbeiter Thom Glasbau GmbH aus Altmoorhausen geliefert. „Wir haben für die Montage der Glaselemente unser eigenes Verfahren entwickelt“, erklärt Firmeninhaber Hans-Dieter Thom. „Denn um die geforderten Schallschutzwerte auch tatsächlich konstruktiv zu erreichen, ist ein äußerst genaues Arbeiten notwendig. An die ausführenden Fachhandwerker werden dabei höchste Qualitätsanforderungen gestellt.“
Die Monteure befestigten filigrane Aluminiumprofile auf dem Boden und unter der Decke, um auf der einen Seite den gestalterischen Ansprüchen von Architekt und Bauherrn und auf der anderen Seite den Anforderungen an den Schallschutz gerecht zu werden. Mit Hebewerkzeugen wurden die bis zu 200 Kilogramm schweren Trennwände in die Profile eingestellt und verklebt. Die seitlichen Anschlüsse der bis zu 2.000 mm breiten und 3.300 mm hohen Glas-Elemente erfolgten über teilweise sehr schmale Aluminiumprofile mit 20 mm Ansicht oder durch direkte Verklebung. Auch die Glastüren sind mit Aluminiumzargen eingefasst. Die Oberflächen wurden teilweise mit transluzenten oder farbigen Folierungen versehen, um Sichtschutz bei den Behandlungen zu gewährleisten.
Alle Gläser zeichnet ein Schalldämmmaß von 39 db aus. Ihre dauerhafte Verbindung über geklebte Anschlüsse hat mehrere Vorteile zugleich: Neben dem Einhalten der notwendigen Schallschutzwerte entspricht die Verklebung auch den geforderten hygienische Bestimmungen, da sich Türen, Glaswände und Aluminiumrahmen einfach reinigen lassen.